von MEMORIAL Deutschland e.V.
Memorial verliert Räumlichkeiten in Moskau
Am heutigen 8. Februar hat das Moskauer Stadtgericht das am 7. Oktober 2022 ergangene Urteil bestätigt, in dem die Übergabe der Räumlichkeiten von Memorial International in Moskau (Karetnyj Rjad) an das Wissenschaftliche Zentrum für Information und Aufklärung (NIPC) für nichtig erklärt wurde. Das Urteil wird damit rechtskräftig.
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Stimmen des Krieges – Kateryna Rinditsch
„Fünf Menschen wurden dort getötet, unter anderem eine schwangere Frau.“
Taras Sosulinskyj
Ich bin fünfundsechzig Jahre alt und Rentnerin. Ich bin aus Charkiv nach Lviv gekommen. Geboren bin ich im Gebiet Sumy, an der ukrainischen Grenze zu Russland. Früher mal gingen die Russen bei uns zur Schule – jetzt schießen sie ...
von MEMORIAL Deutschland e.V.
Zum Vorgehen gegen die Moskauer Helsinki-Gruppe, das Sacharov-Zentrum, "Meduza"
Erklärung von Memorial International
Die russische Regierung lässt nichts unversucht, um die Zivilgesellschaft im Land zu vernichten.
Am 25. Januar erfolgte der Gerichtsbeschluss zur Auflösung der Moskauer Helsinki-Gruppe.
Am 27. Januar wurde die populäre Internet-Publikation „Meduza“ zu einer „unerwünschten Organisation“ erklärt.
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Moskauer Helsinki-Gruppe (MHG) liquidiert
Erklärung des Zentrums zum Schutz der Menschenrechte Memorial
Heute, am 25. Januar 2023, hat das Moskauer Stadtgericht die Liquidierung der Moskauer Helsinki Gruppe angeordnet. Das ist nicht verwunderlich – die Existenz einer unabhängigen Menschenrechtsorganisation ist mit dem totalitären Regime der späten Putin-Ära unvereinbar. Für uns steht außer Frage, dass die Moskauer Helsinki Gruppe wiederaufleben, dieses Regime aber seine Tage ebenso beenden wird wie seinerzeit das Sowjetregime. Dieses skandalöse Verfahren in zitierfähigen Ausdrücken weiter zu erörtern, ist nicht möglich.
25. Januar 2023
von MEMORIAL Deutschland e.V.
Stimmen des Krieges – Hanna Mykolajivna
„Wir sahen aus dem Zugfenster, wie Männer in Slovjansk mit Brechstangen die Strecke hielten, damit wir durchfahren konnten.“
Taras Vijtschuk
Hanna Mykolajivna: Wir lebten im Gebiet Donezk, Bezirk Bachmut, im Dorf Serebrjanka.
© Oleksandr Vijtschuk
Wie kam der Krieg in Ihr Leben?
Es war der 24. Februar. Ich bin morgens aufgestanden, wollte meine Enkelin für die Schule vorbereiten. Um halb sechs morgens ging ich in den Hof und hörte, dass irgendetwas in der Gegend, wo die Schule ist, sehr laut donnerte. Ich rief die Lehrerin an und sagte: „Was geht da vor sich, denn ich muss doch das Kind in die Schule bringen.“ Und sie antwortet: „Tun Sie das nicht, ich habe schon im Internet nachgesehen. Sie bombardieren den Flughafen von Kramatorsk.“ Nach einer halben Stunde hörte ich, dass sie begannen von Kramatorsk bis Slovjansk zu bombardieren. Krymina, Rubizhne, Lysytschansk, Sjevjerodonetsk, Popasna. Seit sie am 24. angefangen haben zu schießen, haben sie nur für zwanzig Minuten aufgehört: Sie bombardierten uns 35 Tage hintereinander Tag und Nacht: Als ein Flugzeug in Richtung Popasna flog, flog es so niedrig über dem Haus, dass meine Enkelin danach auf einem Ohr lange Zeit taub war. Gott sei Dank ist jetzt wieder alles in Ordnung.
Zum Video -> https://www.youtube.com/watch?v=dFPWNbcteQw
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Stimmen des Krieges: Anna Schevtschyk
Spritzen mit Wodka sterilisieren und Splitter im Rücken finden – Wie ist es, Arzt in einem Luftschutzbunker zu sein?
Denys Volocha
Die 31-jährige Anna Schevtschyk arbeitete in einer Entbindungsklinik in Mariupol. Während des Krieges musste sie einen Monat in einem Luftschutzbunker unter einer Süßwarenfabrik verbringen. Ihre Erzählung unterscheidet sich von anderen Geschichten des Lebens unter den Bedingungen der kriegerischen Handlungen durch eine Vielzahl medizinischer Details und macht deutlich, mit welchen Beschwernissen die Menschen konfrontiert sind, die dauerhaft in einem Bunker leben, und wie man ihnen helfen kann, wenn Ausrüstung und Medikamente fehlen.
(Zum Video -> https://www.youtube.com/watch?v=OZP5UzormtQ)
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Prozessbeginn in Minsk gegen Mitglieder von Vjasna
Am 5. Januar begann in Minsk der Prozess gegen drei führende Mitglieder der Menschenrechtsorganisation Vjasna (Frühling) – den Friedensnobelpreisträger Ales Bjaljatski, Valjantsin Stefanovic, Uladzimir Labkovitsch sowie – in Abwesenheit – Zmitser Salauyou, der gezwungen war, das Land zu verlassen. Bjaljatski, Stefanovic und Labkovitsch befinden sich bereits seit dem 14. Juli 2021 in Haft. Ihnen wird vor allem die finanzielle Unterstützung von Protestaktionen vorgeworfen, und es drohen ihnen Haftstrafen von 7-12 Jahren.
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Frieden, Erinnerung, Freiheit
Nobelpreisrede
Rede des Friedensnobelpreisträgers von 2022, der Gesellschaft Memorial, vorgetragen von Jan Raczynski am 10. Dezember in Oslo
Eure Majestät, Eure Königliche Hoheiten, verehrte Damen und Herren! Liebe Freunde!
Gestatten Sie mir zunächst, dem Norwegischen Nobelpreiskomitee im Namen der Gesellschaft Memorial für die Zuerkennung des diesjährigen Friedensnobelpreises zu danken.
Wir sind dem Nobelpreiskomitee besonders dankbar dafür, dass wir diese hohe Ehre mit dem ukrainischen Zentrum für bürgerliche Freiheiten und dem mutigen belarusischen Menschenrechtler Ales Bjaljazki teilen. Diese Entscheidung des Komitees ist von hohem Symbolwert: Sie unterstreicht, dass Staatsgrenzen die Zivilgesellschaft nicht trennen können und dürfen. Für uns ist diese Nachbarschaft eine zusätzliche Auszeichnung.
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Svetlana Gannuschkina ins „Register ausländischer Agenten“ eingetragen
Stellungnahme des Zentrums zum Schutz der Menschenrechte Memorial
Die Machthaber erhöhen den Druck auf die russische Zivilgesellschaft: Am Abend des 23. Dezember 2022 trug das Justizministerium Svetlana Gannuschkina in das „Verzeichnis ausländischer Agenten“ ein, die Menschenrechtlerin, Vorsitzende des Komitees „Bürgerunterstützung“, Leiterin des Netzwerks „Migration und Recht“ und unsere Kollegin im Rat des Zentrums zum Schutz der Menschenrechte Memorial.
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Moskauer Helsinki-Gruppe von Liquidierung bedroht
Eine weitere Menschenrechtsorganisation in Russland soll aufgelöst werden - das Ministerium für Justiz hat beim Moskauer Stadtgericht einen Antrag zur Liquidierung der Moskauer Helsinki-Gruppe (MHG) und zum Verbot ihrer Tätigkeit auf dem Territorium der Russischen Föderation eingereicht.
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Bewährungsstrafe für Anastasija Schevtschenko in reale Haftstrafe umgewandelt
Ein Gericht in Rostov am Don hat die ehemalige Aktivistin der Organisation „Otkrytaja Rossija“ [Offenes Russland] Anastasija Schevtschenko in Abwesenheit zu drei Jahren Lagerhaftstrafe in allgemeinem Regime verurteilt und damit die zuvor wegen „Tätigkeit in einer unerwünschten Organisation“ [Art. 284.1 Teil 1 StGB RF] verhängte Bewährungsstrafe in eine reale Haftstrafe umgewandelt. Das Gericht begründete seine Entscheidung mit der „Nichterfüllung von Auflagen.“ Im September noch hatte das Gericht den Antrag des Föderalen Strafvollzugsdienstes FSIN auf Umwandlung der Bewährungsstrafe in eine reale Haftstrafe abgelehnt.
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Attacke gegen Memorial Jekaterinburg
In Jekaterinburg haben Kosaken aus der Organisation „Chutor Jekaterinskij“ den Bürgermeister der Stadt, Aleksej Orlov, aufgefordert, Memorial Jekaterinburg die von der Organisation in der Stadt gemieteten Büroräume zu entziehen: „Wir, Kosaken der Organisation ‚Chutor Jekaterinskij‘, sind eine patriotische Organisation. Wir setzen Sie davon in Kenntnis, dass in Jekaterinburg ein AUSLÄNDISCHER AGENT tätig ist – die Organisation Memorial.“
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Sie wollten den Faschismus. Und sie haben ihn bekommen
Oleg Orlov, Co-Vorsitzender des Zentrums zum Schutz der Menschenrechte Memorial, zur aktuellen Situation in Russland
Der blutige Krieg, den das Putin-Regime in der Ukraine entfesselt hat, ist nicht nur ein Massenmord an Menschen. Er zerstört nicht nur die Infrastruktur, die Wirtschaft und die Kulturobjekte dieses wunderbaren Landes. Und nicht nur die Grundlagen des Völkerrechts.
Er versetzt auch der Zukunft Russlands einen schweren Schlag.
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Chronik politischer Verfolgung: Das Wichtigste im Oktober 2022
Auch im zweiten Monat nach der sogenannten „Teilmobilmachung“ setzen die Behörden weiterhin auf Druck, Verfolgung und Repression. Wieder wurden Personen in das „Register Ausländischer Agenten“ aufgenommen, Verfahren eingeleitet und Urteile gegen diejenigen verhängt, die sich gegen den Angriffskrieg in der Ukraine wenden und mit der Politik der Regierung nicht einverstanden sind. Wir bringen eine gekürzte Zusammenfassung politischer Verfolgung im Monat Oktober 2022.
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Stellungnahme zur Verhaftung von Michail Krieger
Erklärung des Zentrums zum Schutz der Menschenrechte Memorial
Am 3. November 2022 wurde in Moskau Michail Krieger (Kriger) festgenommen, der bekannte Aktivist der Bewegung für Demokratie und Menschenrechte. Am 5. November verfügte ein Moskauer Bezirksgericht, dass er zunächst für zwei Monate in Untersuchungshaft bleiben muss.
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von MEMORIAL Deutschland e.V.
MEMORIAL-Mitgründerin Scherbakowa wendet sich mit stillem Protest-Aufruf an die russische Öffentlichkeit
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