Nachspiel zur Attacke auf Memorial
von MEMORIAL Deutschland e.V.
Die Beamten verlangten am Tag darauf, nicht nur eine Kopie des Films, sondern weitere umfangreiche Daten zur Verfügung zu stellen, die mit dem Vorfall vom Tag zuvor nichts zu tun haben (u. a. Angaben zu sämtlichen Mitarbeitern der Organisation seit ihrer Registrierung vor über 30 Jahren bis heute). Sie übermittelten Jan Raczynski, dem Vorsitzenden von Memorial, zu diesem Zweck eine Vorladung in die Abteilung zur Bekämpfung von Wirtschaftsverbrechen und Korruption für den 18. Oktober. Raczynskij bezeichnete dieses Ansinnen als "absurd" und erklärte, man werde sich mit Juristen beraten.
Am 18. Oktober bestätigte die genannte Behörde gegenüber Raczynski und einem Anwalt von Memorial, dass sich die gegen Memorial eingegangene Anzeige ausschließlich auf den Film von Agnieszka Holland bezog. Raczynski verblieb nur, darauf zu verweisen, dass die Präsentation in Übereinstimmung mit den Gesetzen und mit Genehmigung des Außenministeriums der Russischen Föderation stattgefunden habe.
23, Oktober 2021